Ein Land mit Geschichte – Italien gehört zu den ältesten Kulturen

Italien gehört wohl ohne Übertreibung zu den geschichtsträchtigsten Ländern der Welt. Das Römische Reich, das zu seiner Hochzeit eine enorme Größe erreichte, die christliche Kirchengeschichte, die durch den Vatikan in Rom eng mit der Geschichte Italiens verbunden ist, und nicht zuletzt die faschistische Vergangenheit des Landes unter Benito Mussolini, prägen das Land.

Durch seine lange Geschichte hat Italien unzählige Sehenswürdigkeiten zu bieten, die sich ungebrochener Beliebtheit bei Touristen erfreuen. Einen kleinen Überblick über die italienische Geschichte erhalten sie hier.

Italiens Geschichte in den Anfängen

Die Geschichte von Italien beginnt mit der frühen Eisenzeit, die von ca. 1200-800 v. Chr. reichte. Zu dieser Zeit gab es die erste Einwanderung der Italiker und Etrusker. Im 11. und 10. Jhd. v. Chr. erbauen die Etrusker die ersten Siedlungen auf dem Palatin. (Der Palatin ist einer der 7 Hügel, auf denen Rom später erbaut wurde.)

Die Stadt Rom wurde 753 v. Chr. erbaut. Der Legende nach wurden die Zwillinge Romulus und Remus, die Söhne des römischen Kriegsgottes Mars und der Vestalin Rhea Shiva, auf dem Tiber ausgesetzt, von einer Wölfin gesäugt und später von einem Hirten gefunden und aufgezogen. Als sie als Männer eine Siedlung errichten wollten, kam es zum Streit und Romulus erschlug Remus. Daraufhin gab Romulus der Siedlung den Namen Rom. Wäre die Legende anders gelaufen, würden die Touristen jetzt wahrscheinlich „Rem“ besichtigen.

In den Jahrhunderten nach der Gründung wuchs Rom zu einem der größten Imperien der Weltgeschichte heran. 510 v. Chr. wird die Römische Republik ausgerufen, die das Römische Weltreich begründete. Der berühmteste Herrscher der Geschichte von Italien war wohl der legendäre Julius Cäsar, der am 15. März 44 v. Chr., an den Iden des März, Opfer einer Verschwörung wurde. Auf ihn geht auch der Ausdruck Kaiser zurück (Cäsar = Kaiser). Seine letzten Worte „Auch du, mein Sohn Brutus?“ gehören heute noch zu den berühmtesten Worten der Geschichte Italiens.

Intrigen und Machtkämpfe bestimmen die nächsten Jahrhunderte. Kaiser Nero schreibt in Italien Geschichte, weil er angeblich im Wahn die Stadt Rom in Brand setzte. Er regierte von 54-68 n. Chr.. Fakt ist, dass Rom 64 n. Chr. vom schlimmsten Brand seiner Geschichte heimgesucht wird. Ob Nero wirklich an diesem Inferno beteiligt war, ist bis heute nicht geklärt.

In den Jahrhunderten danach beginnt der Zerfall des Römischen Reiches. Im 5. Jhd. n. Chr. fällt das Weströmische Reich und wird in weiten Teilen von germanischen Stämmen erobert. Das Oströmische Reich bleibt zwar noch länger erhalten, geht aber schließlich im Byzantinischen Reich auf.

Zu dieser Zeit hat der christliche Glaube längst Einzug gehalten. Ab dem Mittelalter wurde die Geschichte von Italien vom Heiligen Römischen Reich geprägt. Die Jahrhunderte vorher war das Land fremden Mächten von den Franken und Normannen bis zu den Arabern ausgesetzt.

Die Macht Italiens stabilisierte sich aber im Laufe der Jahrhunderte wieder. Im Renaissance Zeitalter, im 14. und 15 Jhd., galt Italien als wirtschaftliche und kulturelle Hochburg, doch nach der Entdeckung Amerikas änderte sich dies wieder. Von Anfang des 16. bis Mitte des 19. Jahrhunderts stand ein Teil Italiens wieder unter Fremdherrschaft.

Die Geschichte des 20. Jahrhunderts bis heute – Faschismus und Skandale

1922 setzte sich Mussolini durch und errichtete den ersten totalitären Staat in der italienischen Geschichte. Sein Ziel war es, die Macht des Römischen Reiches wieder aufleben zu lassen. Im 2. Weltkrieg war Mussolini lange Zeit Verbündeter der Nazideutschen, erst 1943 brach diese Allianz. Zum Ende des 2. Weltkriegs wurde Mussolini entmachtet und vom Volk hingerichtet. Am 22. Dezember 1947 wurde die neue Republik Italien ausgerufen und bis heute hält sich diese Republik, mal mehr, mal weniger erfolgreich.

Regierungswechsel waren in der Geschichte von Italien keine Seltenheit, man folgt bis heute dieser Tradition. 40 Jahre lang waren die italienischen Christdemokraten immer die führende Macht Italiens oder waren zumindest an der Führung beteiligt, bis sie schließlich Anfang der 1990er Jahre über einen Korruptionsskandal stolperten.

Dies war die Stunde der Forza-Partei und seiner Leitfigur Silvio Berlusconi. Sein Weg führte vom Außen-, Wirtschafts- und Gesundheitsminister zum Ministerpräsidenten. Berlusconi schaffte es innerhalb weniger Jahre neben den antiken Kaisern zur skandalträchtigsten Figur der Geschichte von Italien zu werden. Er hat das Bild Italiens in der Welt nachhaltig negativ beeinflusst, trat aber 2011, nach unzähligen Versuchen, in politisch zu stürzen, endgültig zurück. Ende 2011 übernahm Mario Monti die politischen Geschäfte Italiens.